Praxis für Psychotherapie

Alte Landstrasse 106

9445 Rebstein

Traumabehandlung

 

Traumasymptome

Alpträume, Flashbacks, sich aufdrängende Gedanken und Erinnerungen, es ist als ob es gestern war, Schlafstörungen, Übererregtheit, Gereiztheit, Vermeidung, Rückzug, 

Während im Aussen das Leben weitergeht, bleibt innen im Trauma die Zeit stehen. 

 

In den Mythen, Märchen nd Sagen finden wir vieles was wir heute unter belastende und traumatische Lebensereignisse zusammenfassen. Diese handeln oft von den verstossenen Kindern, von Verlusten, von bösen Stiefmüttern, Vernachlässigung, Demütigung und Ausbeutung. In den Geschichten wie z.B. Hänselund Gretl, Aschenputtel, Dornröschen werden diese Erfahrungen über Generationen hinweg weitergetragen. Sie sollen uns erinnern, vorwarnen aber auch Hoffnung und Zuvericht vermitteln.

 

In der Pschychotraumatologie wird ein Trauma als aussergewöhnlich belastendes Lebensereignis beschrieben, das zu posttraumatichen Stress und in Folge zu psychischen Störungen führen kann.

Das Ereignis muss unvorhersehbar sein, plötzlich auftreten und zu einer Überwältigung der Abwehrstrategien führen. Die Psychotraumatologie kam zu ihrer weltweiten Anerkennung, da überall auf der Welt Menschen die selben Symptome zeigten. Dies führte zur Erkenntnis, dass extrem stressverursachende Ereignisse bei den Betroffenen im Nachhinein heftige Symptome hervorrufen, die den Alltag beeinträchtigen, zum Teil wesensverändernd sind und die nicht auf körperliche Ursachen zurückzuführen sind. 

Traum hat immer zwei Komponenten, ein Ereignis und nicht ausreichende Bewältigungsstrtegien, dadurch kommt es zur körperlichen, psychischen und emotionalen Überwältigung (Ohnmacht). 

 

In der Psychotraumatologie wird unterschieden zwischen:

 

Typ 1 Trauma bezeichnet einmalige unvorhersehbare Ereignisse, sogenannte Monotrauma. Darunter werden Folgen von Traumatisierungen verstanden die einmal geschehen sind und einen Anfang und ein Ende haben, innerhalb eines sonst relativ normal verlaufenden Lebens. Dazu zählen z.B. schwere Unfälle, Operationen, Verbrechen, Naturkatastrophen, schwere Erkrankungen.

 

Typ 2 Trauma bezeichnet multiple Traumatisierungen, die andauernd und wiederholt erfolgen, meist über einen längeren Zeitraum. Dazu zählen z.B. Krieg, Terrorismus, Gewalt in der Familie, wiederholter Missbrauch, schwere Vernachlässigung und Verlusterlebnisse.

 

Von Entwicklungs- und Bindungstrauma spricht man, wenn diese traumatischen Erlebnisse während der Kindheit und Jugend auftreten. Das Gehirn ist in der ständigen Entwicklung und deswegen nicht in der Lag, Ereignisse vollständig zu erfassen und einzuordnen. Es kommt viel häufiger zur Überwältigung der Schutzfunktionen das sie einerseits sehr verletzlich sind und andererseit in einer Abhängigkeitsbeziehung stehen. Sie sind auf Schutz der Bezugsperson angewiesen. Passieren diese schweren Belastungen innerhalb dieser Beziehungen so geraten sie in ein Dilemma "Ich brauche dich, obwohl du mir schadest". 

Dieses Dilemma kann oft nicht in Sprache ausgedrückt werden, es zeigt sich oft auf "somatisch-körperlicher" und "emotional-kognitiver" Ebene sowie in Verhaltensweisen

wie "Rückzug, Bindungsangst, Aggression, Feindseligkeit, Unbeständigkeit und Ambivalenz im Erleben und Verhalten". 

Folgen dieser Traumatisierungen sind deutlich schwerer zu verarbeiten und führen oft zu erheblichen psychischen Belastungen. Sie ziehen häufig tiefgreifende und schwere psychische Störungen und belastende Bewältigungsmuster nach sich.

 

Ablauf Traumabehandlung

Die Behandlung von belastenden Lebensereignissen, Traumasymptomen erfolgt innerhalb des psychotherapeutischen Prozesses. Nur so ist eine ausreichende Stabilisierung und Mitbehandlung der verschiedenen Symptombereiche zu gewährleisten.

Ziel ist die Reduktion der Symptome und Belastungen und die Integrtion der Erlebnisse in die eigene Lebensgeschichte. Es geht auch um die Veränderung selbstschädigender Gedanken (Identifikationen) wie z.B. "Ich bin schuld", "ich bin unerwünscht", "ich bin wertlos"...

Ist die Integration aller zur belastenden Situatione gehörenden Eindrücke gelungen, kann die Erinnerung ins Langszeitgedächtni abgespeichert werden und sogenannte "Trigger" haben dann keine Kraft mehr. Damit dies gelingt, muss die hohe Stressenergie, dei in depressiven Symptomen, Schlafstörungen, flashbacks, Übererregung, Überwachheit und Alarmiertheit und ständige Anspannung gebunden ist, abgebaut  werden damit die tiefere Verarbeitung des Geschehens auf der psychischen Ebene erreicht werden kann.

Auf der Grundlage meiner psychotherapeutischen Ausbildung nutze ich zusätzlich spezifische traumapsychotherapeutische Methoden wie EMDR, Eye movement -integration, somatic ego state therapie, bindungsorientierte Verfahren und zur Stabilisierung auf der somatisch-affektiven Ebene zusätzlich Herangehensweisen aus Somatic Experiencing.

 

Wichtiger ethischer und rechtlicher Hinweis:

Die Begriffe Trauma oder Therapie sind nicht geschützt, dies führt leider dazu, dass immer häufiger von Trauma gesprochen wird und Traumatherapie von Personen ohne Behandlungserlaubis angeboten wird. Es wird geradezu als Modewort benutzt und es werden Versprechungen gegeben, Traumen in kurzer Zeit zu lösen.

 

Die Begiffe Psychotraumatologie und Psychotraumatherpie sind geschützt. Traumabehadlung ist Bestandteil eines psychotherapeutsichen Prozesses, die Behandlung der posttraumatischen Belastungsstörung, die Anpassungsstörung und Traumafolgestörungen unterliegen rechtlich und ethisch dem Tätigkeitsfeld von Personen mit einer Heilerlaubnis auf dem -gebiet psychischer Störungen. Dazu zählen Fachärzte, Psychotherapeuten, Klinische Psychologen und Körperpsychotherapeuten. In Deutschland noch Heilpraktiker für Psychotherapie. Andere Berufsgruppen (z.B. Berater, Coaches, Mentaltrainer) haben keine rechtliche Zulassung um psychische Störungen wozu auch Traumafolgestörungen zählen, zu behandeln.

Weiterbildungen zum Thema Trauma führen ohne die entsprechende Heilerlaubnis zu keiner Behandlungsberechtigung.